XETRA Handelszeiten: Warum die Öffnungszeiten wichtig sind
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 18.05.2022
Dank der Digitalisierung der Finanzwelt sind die Schnittstellen im elektronischen Banking und die Handelskonten bei Online-Brokern rund um die Uhr zugänglich. Theoretisch können Anleger also jederzeit ihre Orders aufgeben – genau so, wie man in vielen Ländern weltweit 24 Stunden täglich in den Supermarkt gehen kann.
Bei näherem Hinsehen stellt man jedoch schnell fest, dass der Börsenhandel zu festen Zeiten stattfindet, auch über computergestützte Systeme wie die XETRA. Dass es auch an der elektronischen Börse XETRA Handelszeiten gibt, macht Sinn. Die Beschränkung der eigenen Aktivitäten auf die XETRA Öffnungszeiten bietet, zumindest beim Handel deutscher Aktien, verschiedene Vorteile.
- XETRA Handelszeiten werktags zwischen 9.00 Uhr und 17.30 Uhr
- Handel mit strukturierten Finanzprodukten von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr
- Eröffnungs- und Schlussauktionen
- Kein Handel am Wochenende
Was ist die XETRA?
Die XETRA gibt es seit 1997, es handelt sich bei der Plattform und das elektronische System der Deutschen Börse. Die Abwicklung sämtlicher Orders läuft computergestützt ab. Die Plattform führt Angebot und Nachfrage zusammen und tätigt bei übereinstimmenden Parametern die gewünschten Käufe oder Verkäufe. Eingeführt wurde das Handelssystem zunächst an der Frankfurter Börse. Die XETRA löste die frühere Computerbörse ab und machte auch den Parkett- oder Präsenzhandel, wie er zuvor noch gang und gäbe war, schnell weitgehend redundant.
Heute laufen über 90% der Transaktionen im Aktienhandel der deutschen Börsen über die XETRA ab, denn das Handelssystem ist schneller und deutlich kostengünstiger als der Parketthandel und jederzeit nachvollziehbar. Banken und Broker, bzw. deren Kunden, können jederzeit in Echtzeit der Preisbildung folgen. Diese Transparenz schließt Manipulationen fast vollständig aus.
Vorteile für institutionelle und private Anleger
Das Handelsaufkommen, das das elektronische System der XETRA bewältigt, fällt weitaus höher aus, als dies früher im Parketthandel möglich war. Der Computer muss nicht vor- und nachbereiten, und deshalb werden Aufträge bis zum Handelsschluss ausgeführt. Vor der Einführung der elektronischen Plattform war das nicht möglich, Orders mussten bis mittags platziert und bearbeitet werden – oder blieben liegen bis zum nächsten Tag.
Die deutlich höhere Effizienz zeigt sich nicht nur in den längeren XETRA Handelszeiten, sondern auch im höheren Handelsvolumen, das wiederum mit günstigeren Handelskosten einhergeht. Davon profitieren besonders Kleinanleger. Angesichts dieser Vorteile ist es wenig verwunderlich, dass fast der gesamte Wertpapierhandel in Deutschland nunmehr über die XETRA abläuft.
Als privater Anleger kann man selbst an der XETRA handeln, etwa durch die Aufgabe einer Order im elektronischen Banking. Auch bei einem Aktienbroker oder CFD-Broker ist das Platzieren von Orders an der elektronischen Börse möglich. Das ist auf den ersten Blick sogar außerhalb der Handelszeiten möglich. Doch eine Order, die am Wochenende oder nach Handelsschluss aufgegeben wurde, wird erst dann ausgeführt, wenn der Handel wieder aufgenommen wird.
Für Anleger und Trader ist das von Bedeutung, da sich die Kurse während dieser Zeit ändern können, denn anderswo auf der Welt gelten andere Zeiten und Börsenöffnungszeiten. Ein Titel, der an der XETRA gerade nicht gehandelt wird, weil die Order nach Handelsschluss aufgegeben wurde, kann zwischenzeitlich irgendwo an einer Börse in Asien stark gefragt sein. Das wirkt sich auf den Kursverlauf aus, die Order über die XETRA wird also vielleicht nicht zum gewünschten Kurs ausgeführt.
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Da der gesamte Ablauf an der XETRA nunmehr computergestützt ist, ist die tatsächliche Präsenz von Brokern an einem bestimmten Ort nicht mehr notwendig, und auch Arbeitsschritte wie Eintragungen ins Orderbuch und deren Kontrolle kann man sich dank der Transparenz der elektronischen Börse ersparen. Man könnte meinen, dass angesichts dieser deutlichen Straffung der Abläufe nun eigentlich rund um die Uhr gehandelt werden kann.
Doch auf den zweiten Blick braucht auch die Börse XETRA Öffnungszeiten, denn die IT unterliegt noch immer menschlicher Überwachung. Das ist aber nicht der wichtigste Grund für die XETRA Handelszeiten. Viel mehr fällt ins Gewicht, dass das Handelsaufkommen über Nacht zu gering ist und die Kursbildung erschweren oder verzerren kann. Das Aussetzen des Handels über Nacht ermöglicht die Konsolidierung der Börsenkurse.
Die XETRA Handelszeiten: So läuft ein Tag ab
Die Handelszeiten an der XETRA beginnen, wie an den meisten Börsen üblich, nicht unvermittelt. Die eigentlichen Handelszeiten liegen zwischen 9.00 Uhr und 17.30 Uhr, doch sie werden regelrecht eingerahmt vom Vor- und Nachhandel. Daher beginnt ein Tag an der Börse bereits um 7.30 Uhr.
Diese ersten Aktivitäten des Vorhandels finden, ebenso wie der nachbörsliche Handel, zwischen institutionellen Teilnehmern statt, etwa den Banken, aber auch private Anleger können durch ihren Broker Zugang erhalten. Der Vorhandel knüpft an die am Vortag im Nachhandel aufgezeigten Trends und Kurse an. Finanzexperten nutzen die Kursbewegungen der Nachhandelsfrist ab 17.30 Uhr außerdem, um sich einen Eindruck davon zu verschaffen, wie die Märkte auf Einflüsse reagieren, die erst nach Börsenschluss auftreten, und bereiten sich so auf den Folgetag vor.
An der XETRA startet der eigentliche Handel mit der sogenannten Eröffnungsauktion. Diese beginnt um 8.50 Uhr und dient dazu, die Startkurse für den nun beginnenden Handelstag zu ermitteln. Aufgrund der Handelsaktivitäten in anderen Teilen der Welt während der Nacht kann man nicht einfach an den Tagesschlusskurs vom vorigen Tag anknüpfen, sondern muss einen Startkurs festlegen, der hinreichende Handelsaktivität ermöglicht.
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Um 9.00 Uhr wird der Handel tatsächlich aufgenommen. Zur Mittagszeit finden nochmals Auktionen statt, um die Kurse für die Werte der wichtigsten Indizes zu ermitteln, darunter der DAX, der MDAX oder der TecDAX. Diese Intraday-Auktionen werden zwischen 13.00 Uhr und 13.17 Uhr vorgenommen, der Nachmittag ist dem Handel gewidmet, der bis 17.30 Uhr dauert und mit einer letzten Auktion beschlossen wird. Der Nachhandel ist noch bis 20 Uhr möglich.
Dieses Szenarium spielt sich in genau dieser Form werktäglich an der XETRA ab. Gehandelt wird von Montag bis Freitag, an Wochenenden und offiziellen Feiertagen bleibt die Börse hingegen geschlossen. Sogenannte Handelskalender informieren über die Feiertage, zu denen neben Ostern, Pfingsten und Weihnachten auch der Jahreswechsel gehört. Doch nicht nur deutsche Feiertage wirken sich auf den Handel aus, auch Feiertage an wichtigen internationalen Börsen und deren reguläre Handelszeiten beeinflussen das Volumen an der XETRA. So ist das Handelsaufkommen am Nachmittag an der XETRA höher, wenn sich die US-amerikanischen Handelsplätze zuschalten, und an Feiertagen in den Vereinigten Staaten fallen die Handelsumsätze auf der deutschen Plattform niedriger aus.
Kann man über die XETRA Öffnungszeiten hinaus handeln?
Im Vor- und Nachhandel kommen auch private Anleger an der XETRA zum Zug – und jenseits der Öffnungszeiten kann man natürlich auch Orders platzieren. Über das Online-Banking und das Handelskonto bei einem Broker ist das rund um die Uhr möglich. Wann die Order jedoch tatsächlich ausgeführt wird, hängt von den Handelszeiten der jeweiligen Börse und vom Handelsaufkommen ab – so werden Nebenwerte mit geringer Liquidität an der XETRA meist erst während der mittäglichen Auktion gehandelt.
Längere Handelszeiten findet man an anderen elektronischen Handelsplätzen vor. Manche von ihnen können sogar mit niedrigen handelsplatzüblichen Gebühren überzeugen, dafür ist das Angebot der handelbaren Werte und auch das Volumen meist niedriger. Zu den bekanntesten elektronischen Handelsplätzen gehören gettex, Lang & Schwarz und Tradegate.
An der Tradegate können Anleger noch bis 22.00 Uhr handeln. Auch an der Münchner gettex ist das Handel börsentäglich von 8.00 Uhr bis 22.00 Uhr möglich, mit Anleihen jedoch nur bis 20.00 Uhr. Einen „Wochenend-Service“ bietet das Handelshaus Lang & Schwarz, hier ist der Handel über das „TradeCenter“ am Samstags von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr und am Sonntag von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr möglich. Mit welchen Börsen und Handelssystemen die eigene Bank oder der jeweilige Broker kooperieren, sollten Anleger schon vor der Einrichtung eines Depots oder Handelskontos in Erfahrung bringen – besonders, wenn man erst in den Abendstunden den eigenen Handelsaktivitäten nachgehen kann.
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Die Handelszeiten an Börsen wie der XETRA oder an Parkettbörsen betreffen vordergründig nur die börsengehandelten Produkte. Anders sieht es im außerbörslichen Handel aus. Wer mit Finanzprodukten wie CFDs handelt, nimmt das Trading über einen dafür lizenzierten Broker auf. Der wiederum gewährt seinen Kunden Zugang zum Handel über ein angeschlossenes Liquiditätsnetzwerk. Der Handel kann also theoretisch rund um die Uhr ablaufen.
Dennoch sind die Börsenzeiten und auch die Handelszeiten an der XETRA für CFD-Trader relevant, weil die Broker die Positionen auf gehandelte Basiswerte ja auch absichern müssen – denn nur selten gleichen sich die Long- und Short-Positionen, die über den Broker gehandelt werden, hinsichtlich des Volumens aus. Die Notwendigkeit, Positionen innerhalb der Handelszeiten abzusichern, betrifft Differenzkontrakte auf deutsche Aktien, Anleihen, aber auch CFDs auf den Kursverlauf von Indizes wie den DAX30 oder den TecDAX.
Weltweiter Handel auf andere Basiswerte
Geht es beim CFD-Trading um die Kursspekulation auf andere Basiswerte, müssen Trader und Broker die Öffnungszeiten deutscher Börsen wie der XETRA nicht in Betracht ziehen. Das gilt für den Devisenhandel – Geld schläft nicht – ebenso wie für den Handel mit Commodities. Irgendwo an einer Rohstoffbörse auf der Welt kann eine Position abgesichert werden, auch wenn deutsche Handelsplätze längst geschlossen sind.
Daher kann man auf die Kursentwicklung von Forex-Paaren und Rohstoffen bei vielen CFD-Brokern zumindest unter der Woche rund um die Uhr spekulieren. Am Wochenende ist allerdings auch hier kein Handel möglich. Immerhin eröffnet der außerbörsliche Handel mit CFDs ein Betätigungsfeld auch in den Abendstunden, vor allem, wenn berufstätige private Anleger sich nach Feierabend dem Trading widmen wollen.
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CFDs, kurz für contracts for difference, sind nicht nur wegen der relativ flexiblen Handelszeiten zunehmend populär bei privaten Anlegern. Die Produkte ermöglichen außerdem den Handel mit fast allen Anlageklassen, darunter auch der sonst eher schwer zugängliche Rohstoffmarkt. Zu den vielen Vorteilen von Differenzkontrakten gehört, dass der Basiswert, dessen Kursentwicklung ein Kontrakt abbildet, nicht gekauft oder verkauft wird. Statt dessen partizipiert der Trader während der Haltedauer an der Wertentwicklung und kann den Ein- und Ausstieg flexibel bestimmen.
Daneben ermöglicht ein CFD nicht nur die Spekulation auf steigende Kurse, sondern auch auf fallende Kursverläufe über Short-Positionen. Handelbar sind neben Aktien und Anleihen auch Indizes, verschiedene Rohstoffe, Edelmetalle und Energieträger, Devisenpaare und Kryptowährungen. Die Kontrakte kommen also unterschiedlichen Interessen und Risikoneigungen entgegen. Das eingesetzte Kapital wird nie lange blockiert, denn im „Daytrading“ hält man Positionen selten länger als einige Stunden und kaum je über das Ende des Handelstages hinaus.
Derivate mit Hebeln traden
Differenzkontrakte sind, da sie den Kurs eines Basiswerts abbilden, sogenannte Derivate, abgeleitete Finanzinstrumente. Der dynamische, kurzzeitige Handel kann long und short vonstatten gehen, außerdem haben Trader die Möglichkeit, das eigene Kapital mit Hebeln zu erhöhen.
Der Hebel ist eine Kreditlinie des CFD-Brokers, der sich für seine Leistungen bezahlen lässt. Die Höhe des Hebels richtet sich nach dem Basiswert des Kontrakts, für private Trader sind die Hebelfaktoren bei Brokern mit Standort innerhalb der Europäischen Union zu ihrem eigenen Schutz limitiert. Sie betragen für CFDs auf Kryptowährungen nur 1:2, auf Aktien-CFDs 1:5, Positionen auf sehr liquide Forex Majors können hingegen um das Dreißigfache gehebelt werden. Eröffnet ein Trader eine Position mit einem Guthaben von 1.000 Euro, kann er beim Handel mit den Hauptwerten also bis zu 30.000 Euro bewegen – mit entsprechend erhöhten Renditepotenzialen.
Der Hebel wirkt sich jedoch auch aus, wenn der Markt gegen den Trader läuft. In vergangenen Jahren konnten sich Anleger bei Broker hoch verschulden, inzwischen sind Broker in der EU gehalten, gefährdete Positionen zu schließen. So kann das Guthaben auf dem Handelskonto nicht in die roten Zahlen rutschen.
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Wie wichtig die Entscheidung für einen vertrauenswürdigen Forex- und CFD-Broker ist, wird angesichts der möglichen Auswirkungen der Hebel deutlich. CFDs sind lohnende, aber auch nicht risikolose Finanzprodukte, und gerade für Einsteiger hängt der weitere Verlauf von den ersten Schritten beim Trading ab.
Zahlreiche Broker wetteifern online um Kunden, von dem großen Angebot sind Neulinge eher überfordert. Ein Brokervergleich erleichtert es deutlich, einige wenige gute Broker in die engere Wahl zu nehmen und deren Angebote zu studieren. Nicht nur die Handelszeiten sind wichtig, sondern auch die handelbaren Werte, eine transparente Kostenstruktur und ein Kundensupport, an den sich Trader mit Fragen und Problemen wenden können.
Darüber hinaus ist ein gutes Schulungsangebot besonders wichtig, denn hier erhalten Anfänger die Möglichkeit, sich die theoretischen Kenntnisse anzueignen, die für spätere erfolgreiche Handelsentscheidungen so wichtig sind. Mit einem CFD Demokonto und virtuellem Kapital kann man erste Trades ohne Risiko ausführen und dabei unter anderem in der Praxis erleben, wie sich die XETRA Handelszeiten auf die Kursentwicklung von Aktien und Indizes auswirken.
Mit dem Brokertest und entsprechenden Erfahrungsberichten gelingt der Einstieg in den außerbörslichen Handel in einer sicheren Handelsumgebung und mit wertvoller Unterstützung durch den Broker.
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