Wie funktioniert ein Fondssparplan – Alle Vor- und Nachteile beim Investieren in Fondssparpläne erklärt!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 10.03.2021
Konservative Sparer investieren selbst in Niedrigzins-Zeiten überraschend zurückhaltend in Aktien. Kann ein Fondssparplan eine Alternative ein?
Das direkte Investment in Aktien oder Zertifikate ist vielen Privatanlegern hierzulande zu riskant. Daran ändern auch die rekordverdächtig niedrigen Zinsen wenig. Das Risiko wird offenbar immer noch mehr gefürchtet, als dass die Rendite geschätzt wird. Den Ausweg aus diesem Dilemma sehen Direktbanken und Online-Broker im Fondssparplan. Dementsprechend stark ist zuletzt die Zahl der Angebote für das Fondssparen gewachsen. Weil das Produkt „Fondssparplan“ hierzulande noch wenig bekannt ist, hat sich die Aktiendepot-Redaktion damit eingehend beschäftigt.
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Aktuelle Studien zur Geldanlage in Deutschland legen allerdings nahe, dass aus dem vorsichtigen Volk der Sparer künftig ein mutigeres Volk der Aktien-Anleger werden könnte. Das erklärt vielleicht schon den momentanen Trend zu Fondssparplänen und ETF-Sparplänen. Ein Fondssparplan liegt nämlich genau in der Mitte zwischen Festgeld und Aktienanlage. Zwar erfolgt auch hier eine Investition in riskantere Aktienfonds. Doch durch die regelmäßigen Einzahlungen über einen Online-Broker profitieren Anleger vom Cost-Average Effekt.
- ein Fondssparplan ist eine Variante des Sparvertrages
- von den regelmäßigen Einzahlungen werden Anteile an verschiedenen Fonds erworben
- der Erwerb von Fondsanteilen kostet Geld in Form des sogenannten Ausgabeaufschlages
- der Ausgabeaufschlag ist das Beratungshonorar des Fondsverkäufers (z.B. Bank, Broker)
- je aktiver ein bestimmter Fonds verwaltet wird, desto höher ist der Ausgabeaufschlag
- aktive verwaltete Fonds bieten dafür in der Regel eine höhere Rendite
- weil es mittlerweile viele Anbieter von Fondssparplänen gibt, die miteinander konkurrieren, können Privatanleger während der Laufzeit auf Rabatte beim Ausgabeaufschlag hoffen
- in einen Fondssparplan wird in festgelegten Intervallen eingezahlt (z.B. monatlich, einmal im Quartal)
- Fondssparpläne sind meist schon ab 25€ im Monat möglich. Eine Investition und der aktive Handel mit Aktien dagegen sollte erst ab einem Volumen von 5.000€ in Betracht gezogen werden.
- die Auswahl des Fondssparplans (z.B. Gewichtung nach Risiko, Rendite, Verfügbarkeit) kann und sollte an individuellen Umständen orientiert sein (z.B. Sparen für die Rente)
- für Fondsanteile, die ab dem 01. Januar 2009 erworben werden, gilt die Abgeltungssteuer.
Fondssparplan: wo und wie kann investiert werden?
Das Fondssparen funktioniert grundsätzlich nicht ohne Wertpapierdepot. Man braucht also das gleiche Depot wie es auch ein aktiver Anleger hat, der selbst in Aktien, Anleihen oder andere Wertpapiere investieren möchte. Ein solches Depot kann durch zu hohe Depotkosten die Rendite schmälern. Sehr hilfreich sind in diesem Zusammenhang die sich immer weiter verbreitenden Angebote für sehr kostengünstige Depots ohne Depotführungsgebühr, bis hin zum absoluten Discountbroker. Über diese Budget-Variante des Online-Brokers können Kleinanleger und Privatanleger tatsächlich gut in Fondssparpläne oder ETF-Sparpläne investieren, vorausgesetzt der Broker bietet auch für den Erwerb von Fondsanteilen die gewünschten Discount-Preise.
Finanztest, einee Marke der Stiftung Warentest, hat im Sommer 2014 zahlreiche Anbieter von Fondssparplänen getestet. Getestet wurden unter anderem die Fondssparplan-Angebote von 1822direkt, Aktionärsbank, Benk, Comdirect, DAB Bank, Deutsche Kreditbank, ING, Maxblue, Netbank, Onvista Bank, Sparkassen-Broker und Wüstenrot Bank. Viele dieser Online-Broker sind auch im großen Test von Aktiendepot.de auf den Prüfstand gekommen.
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Ein Fondsparplan und ein Sparplan mit ETFs (Exchange-traded fund, börsengehandelter Fonds) haben viel gemeinsam. Sie sind Investments, die gute Renditen versprechen, allerdings nur bei langfristigem Anlagehorizont. Als Anleger profitiert man unter Umständen vom sogenannten Durchschnittskosteneffekt. Es kann bereits mit sehr wenig freiem Kapital pro Monat sinnvoll in Aktien, Fonds und Indizes investiert werden. Es gibt allerdings auch einige wichtige Unterschiede:
Klassische Fondssparpläne sind flexibler, erfordern dafür aber im Gegenzug mehr Engagement beim Anleger. Es müssen zum Beispiel regelmäßig Anpassungen in der Fonds-Zusammensetzung vorgenommen, falls sich bei der Strategie oder in der Verwaltung eines Fonds etwas verändert.
ETF-Sparpläne sind weniger flexibel, denn hierbei handelt es um nicht aktiv gemanagte Fonds sondern in aller Regel um börsengehandelte Indexfonds. Diese bilden einen Aktienindex Eins-zu-Eins nach, deswegen muss nicht aktiv gemanagt, sondern nur passiv verwaltet werden. In Bezug auf die Kosten und das Risiko sind ETF-Sparpläne also besser als Fondssparpläne. Wem es als Anleger um Flexibilität und Rendite geht, ist bei einem Fondssparplan besser aufgehoben.
Vorteile und Nachteile eines Fondssparplans
Gerade weil wir Deutschen so lange und so gerne gespart haben, ist ein Bericht des Handelsblattes umso erstaunlicher. Demnach kennen nur vergleichsweise wenige Anleger Fondsparpläne. Und sie wissen dementsprechend wenig über die Vorteile, Nachteile und Funktionsweise dieser Anlageform. Um das zu ändern haben wir Ihnen im Folgenden die Vor- und Nachteile gegenübergestellt:
Vorteile:
- Anleger haben beim Fondssparplan die vollständige Kontrolle über das Investment, anders als zum Beispiel bei einer fondsgebundenen Lebensversicherung oder fondsgebundene Rentenversicherung, hier entscheidet das Versicherungsunternehmen darüber, in welche Fonds investiert wird
- ein Fondssparplan kann zu jedem Zeitpunkt beendet, pausiert und wiederaufgenommen werden
- während der Laufzeit, allerdings nicht direkt zu Beginn, können Anleger bei einem guten Anbieter von Fondssparplänen mit Rabatten auf die Ausgabeaufschläge rechnen
- kurzfristige Aktienanlagen haben ein durchaus hohes Risiko, bei sehr langfristigen Investments in Aktien, wie bei einem Fondssparplan, reduziert sich das Risiko
Nachteile:
- bei der Geldanlage besteht immer ein sogenanntes Kursrisiko, der Wert der Fondsanteile schwankt analog zu den darin abgebildeten Aktien und Indizes
- unerfahrene Anleger stehen diesem Kursrisiko unter Umständen ratlos gegenüber und reagieren selbst auf kurzzeitige und vorübergehende Wertverluste mit einem vorschnellen Verkauf
- auch die einmal ausgewählten Fonds müssen Fondssparplan-Inhaber im Blick haben, denn in Management und Strategie der Fonds kann es zu Veränderungen kommen
- eine sinnvolle eigenständige Auswahl von Aktienfonds ist ohne Erfahrung nur schwer umsetzbar. Daher eignen sich Aktienfonds nicht für jeden Anleger.
Unser Fazit zur Frage: Für welche Anleger ist ein Fondssparplan sinnvoll?
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