Was sind Anleihen? – So leihen sich Banken, Staaten und Unternehmen Geld!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 11.03.2021


Mit Anleihen leihen sich Banken, Staaten und Unternehmen Geld. Im Gegenzug für diesen Kredit zahlen Sie dem Inhaber der Anleihe einen Zins!

Sie müssen die Funktionsweise von Anleihen verstanden haben, wenn Sie damit Ihr Geld vermehren wollen. Die Aktiendepot-Redaktion erklärt Ihnen deswegen einfach und verständlich, was Anleihen sind. Banken, Unternehmen oder Staaten können über Anleihen Kredite aufnehmen. Die Inhaber der Anleihen erhalten dafür Zinsen. Anleihen können als Wertpapiere an der Börse gehandelt werden. Eine Anleihe ist also nichts anderes als ein Kredit, der an der Börse gehandelt wird!

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Ein Staat, ein Unternehmen oder eine Bank brauchen Geld!

Banken, Unternehmen und Staaten haben Kapitalbedarf. Vielfach reicht das Eigenkapital nicht für die geplanten Investitionen. Dazu kommt: Fremdkapital ist oft günstiger als Eigenkapital. Banken und Firmen können sich auf drei Wegen finanzieren: Aktien, Anleihen oder Kredite. Staaten bleibt nur der Weg über Anleihen, genauer gesagt über Staatsanleihen.

Die Ausgabe von Aktien ist nicht gewünscht oder nicht möglich

Nur Banken und Unternehmen haben die Wahlmöglichkeit zwischen Aktien und Anleihen. Deswegen konzentrieren wir uns bei der Frage „Was sind Anleihen?“ auf folgenden Fall: eine Firma oder eine Bank, organisiert als Aktiengesellschaft (AG), braucht einen Kredit. Durch die Ausgabe (Emission) von weiteren Aktien ließe sich das Problem lösen. Allerdings würde sich dadurch die Eigentümerstruktur des Unternehmens verändern, denn Aktien sind immer ein verbriefter Anteil am Unternehmen. Die Inhaber von Aktien, die Aktionäre, sind Miteigentümer am Unternehmen. Wenn das nicht gewünscht ist, sind Anleihen eine denkbare Alternative.

Was ist eine Anleihe? Die Ausgabe einer Anleihe entspricht einer Kreditaufnahme.

Im Gegenzug für den Kredit per Anleihe erhalten Anleger von Firmen oder Banken eine Verzinsung. Genauso verhält es sich bei Staaten, die sich über Anleihen finanzieren. Die Höhe der Zinsen richtet sich dabei, wie bei einem Privatkredit oder einem Firmenkredit, nach der Bonität (Kreditwürdigkeit) des Kreditnehmers. Eine höhere Bonität bedeutet weniger Ausfallrisiko und damit niedrigere Zinsen. Eine schwächere Bonität bedeutet mehr Ausfallrisiko und wird durch höhere Zinsen ausgeglichen. Anders als die Inhaber von Aktien haben Inhaber von Anleihen kein Mitspracherecht im Unternehmen. Am Risiko des Unternehmens sind sie dennoch direkt beteiligt. Ganz genauso wie eine Bank, die einem Gewerbetreibenden einen Kredit gibt. Es gibt zahlreiche Varianten von Anleihen, beispielsweise Staatsanleihen, Hybridanleihen, Schuldverschreibungen oder Industrieobligationen. 

  • Was sind Schuldverschreibungen?

Schuldverschreibung ist der juristische Fachbegriff für Anleihe. Weitere Informationen zu Schuldverschreibungen erhalten Sie beim Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz im „Gesetz über Schuldverschreibungen aus Gesamtemissionen“, kurz (Schuldverschreibungsgesetz – SchVG). 

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  • Was sind Hybridanleihen?

Hybridanleihen sind ein vergleichsweise neues Finanzinstrument. „Hybrid“ hat dabei nichts mit den gemischten Antrieben bei Hybridfahrzeugen zu tun, sondern steht für eine Mischung aus Eigenkapital und Fremdkapital. Diese Anleihen sind nachrangig, dass heißt: sie sind im Falle einer Insolvenz oder Liquidation gegenüber herkömmlichen Anleihen benachteiligt. Gegenüber Aktien werden sie allerdings bevorzugt behandelt.

  • Was sind Staatsanleihen?

Staatsanleihen sind Anleihen, die von Staaten statt von Firmen ausgegeben (emittiert) werden. 

  • Was ist eine Industrieobligation?

Obligation ist ein anderer Begriff für Schuldverschreibung. Als Industrieobligation wird eine Obligation bezeichnet, wenn Sie von einem Industrieunternehmen emittiert wird. Im Gegensatz dazu gibt es Kommunalobligationen, die von den Kommunen und Bundesobligationen, die von der Bundesrepublik Deutschland ausgegeben werden.

Was sind Anleihen wert: sind Staat, Unternehmen oder Bank kreditwürdig?

Bei Anleihen ist die Kreditwürdigkeit des Emittenten sehr wichtig. Das gilt auch für Unternehmen und Staaten mit soliden Finanzen. Ganz entscheidend ist die Bewertung von Anleihen natürlich bei Krisenländern der Euro-Zone oder bei einem Konzern in schwieriger Lage. Hier muss immer eine objektive Abwägung erfolgen. Stehen die gebotene attraktive Verzinsung und das erhöhte Ausfallrisiko noch in einem gesunden Verhältnis? Genau wie Aktien haben auch Anleihen eine Wertpapierkennnummer (WKN). Auf diese Weise sind sie beim Broker und an der Börse eindeutig identifizierbar. Anleihen können direkt bei der Emission erworben werden. Sie lassen sich aber auch zu einem späteren Zeitpunkt an der Börse kaufen.

=> Jetzt können Sie wie ein Profi erklären, was Anleihen sind! <=

Manche Privatanleger spezialisieren sich auf Anleihen, Staatsanleihen und andere verzinsliche Wertpapiere. Diesen Anlegern empfehlen wir folgendes Fachbuch: „Zinsen, Anleihen, Kredite“ von Klaus Spremann und Pascal Gantenbein. Laut den Autoren soll die „Lektüre für alle Personen Orientierung bieten, die investieren, Kapitalanlagen beurteilen und sich für den Dialog mit ihrer Bank oder Vermögensverwaltung wappnen möchten“. Die Aktiendepot-Redaktion wünscht Ihnen viel Spass beim Lesen und viel Erfolg beim Anleihen-Trading.

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Unser Fazit zur Frage: Was sind Anleihen?

  1. Was ist eine Anleihe? Eine Anleihe ist ein börsengehandelter Kredit!
  2. Wer braucht Anleihen? Banken, Unternehmen und Staaten finanzieren sich über Anleihen!
  3. Funktionsweise: Im Gegenzug für die Finanzierung zahlen die Emittenten Zinsen an die Anleger!

Bilderquelle: shutterstock.com